Kurzinfo

Ein breites, überparteiliches Komitee empfiehlt die Volksinitiative «Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit» zur Ablehnung. Auch Bundesrat, National- und Ständerat sowie die meisten Verbände und Fachorganisationen empfehlen ein klares NEIN bei der Abstimmung am 9. Juni 2024.

Das Kernanliegen der Initiative – die körperliche Unversehrtheit – ist seit langem als Grundrecht in unserer Verfassung verankert. Es ist schon heute klar und unbestritten: Niemand darf ohne Zustimmung geimpft werden. Der Initiativtext ist schwammig. Es ist überhaupt nicht klar, was er etwa für die Arbeit von Strafvollzug oder Polizei bedeutet (bspw. Festnahme von Kriminellen).

Argumente

Die Anti-Impf-Initiative ist unnötig

Die körperliche und geistige Unversehrtheit steht bereits als garantiertes Grundrecht in unserer Verfassung (Artikel 10, Absatz 2). Wie bei anderen Grundrechten sind Einschränkungen nur unter bestimmten Bedingungen möglich (Artikel 36). Im Fall der körperlichen Unversehrtheit kann das beispielsweise eine Leibesvisitation am Flughafen sein oder die Festnahme einer verdächtigen Person.

Die Anti-Impf-Initiative ist unklar

Der Initiativtext ist so allgemein gehalten, dass er viele Bereiche staatlichen Handelns erfasst – namentlich die Strafverfolgung, das Militär, das Asylwesen oder den Kindesschutz. Die konkreten Folgen würden von Umsetzung und Rechtsprechung abhängen. Verbindlich ist nur der Wortlaut des Initiativtexts – anderslautende Aussagen des Initiativkomitees haben keinen juristischen Wert.

Die Anti-Impf-Initiative ist irreführend und unsolidarisch

Niemand darf und kann in der Schweiz gegen seinen Willen geimpft werden. Nur in Extremsituationen wie einer Pandemie kann es zum Schutz unserer Gesellschaft – und damit im Interesse von allen – vorübergehende Einschränkungen für Personen geben, denen gewisse Impfungen fehlen. Impfungen sind ein wirksames Mittel gegen schwere Erkrankungen.

Die Anti-Impf-Initiative ist überholt

Mit der Initiative stimmen wir bereits zum vierten Mal über Corona-Massnahmen ab. Diese waren in der Schweiz mit Augenmass ergriffen worden und haben es uns erlaubt, vergleichsweise gut durch die Pandemie zu kommen. Dieser Politik hat die Stimmbevölkerung drei Mal klar zugestimmt bei den Referenden über das Covid-19-Gesetz.

Weitere Informationen

Komitee

Beat Flach

Maya Bally

Nicolas Walder

Patricia von Falkenstein

Valérie Piller Carrard

Medienkonferenz

Medienkonferenz des Nein-Komitees vom 3. Mai 2024